Montag, 25. Februar 2013

1. und 2. Tag

23.12.2011

1. Tag, Anreise.... 


Ich habe einen guten Blick aus dem Flieger. Die Luft ist klar und das hell beleuchtete Dubai scheint da unten zu liegen, wie ein ausgekippter Haufen edler Perlen auf einem schwarzen Samttuch.

Am Flughafen dauert es endlos, bis man eingereist ist.... es gibt etwa 6 Schlangen für Ausländer und 3 für Inländer. Wir Ausländer stehen uns circa 90 Minuten die Beine in den Bauch. Dabei kann man natürlich auch einige Beobachtungen machen...

Die Schalter sind besetzt... von Männern.... Diese haben eine offizielle Kluft an, deren Aussehen ich vergessen habe.

Aber was sie auf dem Kopf trugen, das weiß ich noch. Sie haben ein blütenweißes arabisches Tuch, was mir gestärkt erscheint, auf dem Haupt, und es liegt ein obligatorischer Ring darüber, zur Beschwerung, nehme ich an.

Das weiße Tuch ist nach vorne bei allen gleich exakt geknickt, zusammengeknufft und ragt wie ein Falkenschnabel mit Krümmung  nach unten in Richtung Nasenwurzel des Trägers.

Die Gesichter unter dem Falkentuch -meine Wortfindung- sind vielseitig... einer schielt, der andere hat eine Hakennase, dass man sich erschreckt, der Dritte sieht ein wenig seltsam aus... also so recht weiß ich nicht, wie ich das interpretieren soll... nachdem ich viel gelesen habe von Verwandtschaftsehen, um die Reichtümer beieinander zuhalten.... mache ich mir halt  meine Gedanken ...

Die Herren lassen sich reichlich Zeit. So verlässt einer z.B. für ca. 5 Minuten seinen Schalter ohne irgendeinen Hinweis, was nun geschehen soll. Die Leute stehen wie doof da, wollen sich gerade auf die anderen Schlangen umverteilen, als der Typ ganz langsam wieder angeschlurft kommt....


Ankunft 23.12.2012 gegen 21 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen in Dubai.  Wir werden in unser Hotel gebracht, das Dhow Palace.... es ist dann  allerdings schon fast Mitternacht....



 2.Tag    24.12.2011  Weihnachten.....

Mit Hilde, meiner Zimmergenossin, geht es nach dem Frühstück durch die Stadt. Es ist heiß, aber erträglich. Zunächst laufen wir an einer vierspurigen Stadtstrasse  entlang, es ist ziemlich viel Verkehr. Wir suchen ein Einkaufszentrum, was uns  empfohlen wurde.




Das EKZ ist leider ein Reinfall, eine alte Kiste, so wie man sie in in allen möglichen Ecken der Welt findet.
In 5 Minuten sind wir durch und nehmen uns ein Taxi zum Creek, einem Meeresarm,  der in die Stadt führt und an dem sich so eine Art Zentrum befindet.
Zunächst haben wir den Eindruck, der Taxifahrer macht eine ausgedehnte Spazierfahrt mit uns, aber man kann dann sehen, dass er wegen diverser Einbahnstrassen gar nicht anders kann.

Es gibt da einen Basar, den ich aber auch nicht so berauschend finde. Ein T-Shirt Stand nach dem anderen, alles sehr touristenmäßig aufgemacht. Man sieht einheimische  Verkäufer .... denkste ... das sind natürlich Gastarbeiter mit arabischem Aussehen... also keine Einheimischen.

Es soll etwa 5 Millionen Einwohner in Dubai geben, 8% davon Einheimische, der Rest Gastarbeiter...
Der Verdienst sei gut. Familienangehörige dürfen nicht nachgeholt werden. Gibt es ein Problem, würden sie sofort abgeschoben.
Dubai ist das zweitreichste Emirat. Abu Dhabi das reichste. Einheimische rühren keinen Finger, lehnen körperliche Arbeit ab, wird uns gesagt.
Es sei alles o.k. hier, Frauen seien frei, könnten auch unverschleiert gehen, bloß: wo sind sie ????
Ich entdecke auf dem Basar 3 Frauen, die bunte Kleider anhaben und ein verhülltes Gesicht, es könnten Beduinenfrauen sein, sie verdrücken sich ganz schnell in eine Gasse.
Ansonsten sieht man jede Menge Touristen in möglichem und unmöglichem Outfit.
Mal ist es ein bienenschwarmartiger Überfall- dann ist gerade ein Kreuzfahrtschiff entladen  worden-, mal tröpfelt der Touristenstrom.
Die Decke im Basar ist architektonisch interessant gestaltet, um eine gute Lüftung und ein angenehmes Klima dort herzustellen.
In der Seitengasse, in der die 3 Frauen verschwinden entdecke ich sogenannte Windtürme  an den Häusern, interessante Konstruktionen, ebenfalls zur Kühlung der Häuser verwendet.

Wir entschließen uns zu einer Fahrt mit einem Dhow über den Creek, denken da noch , dass das so eine Art Geheimtip sei....

Wir nehmen Platz in einem einfachen Holzboot, auf das etwa 20 Leute passen, Rücken an Rücken. Kassiert wird an Bord, teuer ist es nicht, aber die kleinen Münzen sind immer schnell weg.
Auf den Booten fährt ab und zu auch eine Frau mit, ich nehme an, dass diese Art von  Transport eher den Hausangestellten vorbehalten ist.
Auf der anderen Seite werden wir von einem großen Schuhstand empfangen, an dem wir  alle möglichen großen und kleinen, bunten, spitzen Schläppchen und Schuhen in arabisch anmutendem Design kaufen könnten.

Nach einem Gang etwa 300 Meter in beide Richtungen entschließen wir uns zur Rückfahrt. Auf der einen Seite gibt es überhaupt nichts Besonderes zu sehen, auf der anderen Seite schon. Da werden Lastkähne beladen, die schon in die Jahre gekommen waren. Ein paar magere Männer schleppen alle möglichen Waren in Säcken über Leitern an Bord. Die Dickeren kennen sich im Kommandieren aus. Ein jüngerer Mann erholt sich gerade, indem er in einem alten Sessel liegt und versunken in einem Heft blättert, er hat aber auch keine  staubverkrustete , flatternde Kleidung an...
Wieder auf der anderen Seite angekommen haben wir einen Supermarkt aufgesucht, um etwas gegen den nun stärker werdenden Durst zu tun.

Ich habe mir gleich ein Pfund kleiner iranischer getrockneter Feigen gekauft, weil ich sie liebe und man sie in guter Qualität in Deutschland selten sieht. Sie haben dann gerade eben bis zum Urlaubsende gereicht....
Es gab jede Menge Nüsse in verschiedenen Qualitäten und diverse Trockenfrüchte, ich hätte mir einen ganzen Koffer voll mitnehmen wollen...
Gestärkt treten wir den Rückzug an , eilen durch den Basar und gelangen auf einen freien Platz, von dem man noch einmal einen guten Blick auf die Häuser mit den Windtürmen hat. Der Platz ist extrem staubig, ein paar Arbeiter hängen auf hölzernen Pritschen herum um scheinen eine Siesta zu halten. Ein paar Autos parken neben den Männern , und hier sehe ich den einzigen Smart auf der ganzen Reise.
Ein mit Mosaiken geschmücktes Gebäude sieht aus wie eine Moschee, ist aber eine Bank. Die Moschee gegenüber ist schlicht. Es kommen schwarz verhüllte Frauen heraus, eine hat das Gesicht frei, die andere nur einen schmalen Sehschlitz. Das scheinen einheimische Frauen zu sein. Wenn ich von nun an mitzählen würde, so käme ich am Ende der Reise wahrscheinlich nicht auf 100 einheimische Frauen, die ich gesehen habe, abgesehen von den schwarzen Schwärmen auf den Flughäfen.
Wir kommen dann zum Museum, kehren wieder an unseren Ausgangspunkt zurück und nehmen ein Taxi ins Hotel.
Am Nachmittag machen wir eine Stadtrundfahrt mit Gruppe und Reiseleiter. Es ist ein Jordanier mit etwas längerem , nach hinten gekämmten Haar. Er ist nett, spricht gut deutsch und erzählt viel.
Wir kriegen jede Menge Hochhäuser zu sehen, auch das Burj Chalifa, das derzeit höchste Gebäude der Welt. Die Finanzkrise kam dazwischen und ein paar Meter wurden eingespart... aber man ist ja pfiffig...   es kann aufgestockt werden.. .


The Palm Joumeirah ist eine der diversen Anlagen, die palmenartig in das Meer hineingebaut werden. Wenn man mit dem Bus hindurch fährt, bekommt man keine richtige Vorstellung. Auf Luftbildern hingegen kann man den ganzen Wahnsinn sehen.

Die Atlantis Hotelanlage (auf dem Foto von der Landseite aus dem Bus heraus aufgenommen )  kriegen wir etwa 15 Minuten von hinten... also vom Wasser aus... zu sehen, können Fotografieren und uns was Schönes denken.



Danach sollen wir schöne Fotos vom Burj Al Arab machen, dem Hotel, was wie ein riesengroßes Segelboot aussieht. Während der Stadtrundfahrt konnte ich es einige Male aus dem Bus heraus im Schnellschuß aufnehmen.


Aber nun fahren wir ja ganz nah ran... zum Strand. Die Aufnahmen im Gegenlicht, bei praller Mittagssonne, lassen immerhin erkennen, was ich fotografiert habe.....



Am Abend geht es auf den Gold-Soukh. Hilde kauft sich Ohrringe, mich macht die Pracht nicht an, ich bin kein Shopping- Typ....



 Es sind wieder nur Touristen unterwegs. Mit dem Verkäufer, bei dem Hilde kauft, macht unser Reiseleiter, bevor er uns den Laden empfiehlt, ein (denkt er ) heimliches Zeichen am Fenster. Danach geht es rein in den Shop, und er hofft auf gute Geschäfte, weil er seine Prozente bekommt. Das ist ja überall das gleiche Spiel.


Vorher schnuppern wir auf dem Gewürzmarkt.
Es werden uns in dem Basar, in dem wir am Morgen schon waren, die Gewürze erklärt, wir dürfen Honig probieren, und einige von uns kaufen etwas.



 Nach dem Gewürzmarkt können wir noch einen Blick auf die schöne Moschee im Abendlicht werfen, bevor  das Museum besucht wird, das im historischen Al -Fahidi Fort untergebracht ist.



 Am Abend fahren wir wieder an den Creek, dort geht es auf eine große hölzerne Dhow, die zum schwimmenden Restaurant umgebaut ist .

Begrüßung findet wie noch oft auf der Reise mit einem Saftgetränk und frischen Datteln.
Wir werden nach unten geleitet, nehmen an einem langen Tisch Platz und nehmen das Weihnachtsmenü in Buffetform zu uns.
Dass Weihnachten ist, wird von unserem Reiseveranstalter nicht erwähnt, aber Hilde hat rührend vorgesorgt, wünscht jedem einzeln ein Frohes Fest und verteilt kleine Marzipanbrote. Eine nette Geste finde ich, in Anbetracht der Einfallslosigkeit vom Veranstalter.


Nach Beendigung der Schlacht am Buffet begebe ich mich nach oben, da sitzen andere Gruppen zu Tisch. Es ist dort oben wesentlich schöner und vor allem stimmungsvoller, sodass ich den weiteren Abend stehend an der Reling verbringe.



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