1. Tag, Anreise....
Ich habe einen guten Blick aus dem
Flieger. Die Luft ist klar und das hell beleuchtete Dubai scheint da unten
zu liegen, wie ein ausgekippter Haufen edler Perlen auf einem schwarzen
Samttuch.
Am Flughafen dauert es endlos, bis man
eingereist ist.... es gibt etwa 6 Schlangen für Ausländer und 3 für
Inländer. Wir Ausländer stehen uns circa 90 Minuten die Beine in den Bauch. Dabei
kann man natürlich auch einige Beobachtungen machen...
Die Schalter sind besetzt... von
Männern.... Diese haben eine offizielle Kluft an, deren Aussehen ich vergessen
habe.
Aber was sie auf dem Kopf trugen, das
weiß ich noch. Sie haben ein blütenweißes arabisches Tuch, was mir
gestärkt erscheint, auf dem Haupt, und es liegt ein obligatorischer Ring
darüber, zur Beschwerung, nehme ich an.
Das weiße Tuch ist nach vorne bei
allen gleich exakt geknickt, zusammengeknufft und ragt wie ein
Falkenschnabel mit Krümmung nach unten in Richtung Nasenwurzel des Trägers.
Die Gesichter unter dem Falkentuch
-meine Wortfindung- sind vielseitig... einer schielt, der andere
hat eine Hakennase, dass man sich erschreckt, der Dritte sieht ein wenig
seltsam aus... also so recht weiß ich nicht, wie ich das interpretieren
soll... nachdem ich viel gelesen habe von Verwandtschaftsehen,
um die Reichtümer beieinander zuhalten.... mache ich mir halt
meine Gedanken ...
Die Herren lassen sich reichlich Zeit.
So verlässt einer z.B. für ca. 5 Minuten seinen Schalter ohne
irgendeinen Hinweis, was nun geschehen soll. Die Leute stehen wie doof da,
wollen sich gerade auf die anderen Schlangen umverteilen, als der
Typ ganz langsam wieder angeschlurft kommt....
Ankunft 23.12.2012 gegen 21 Uhr
Ortszeit auf dem Flughafen in Dubai. Wir werden in unser Hotel gebracht, das Dhow Palace.... es ist dann allerdings schon fast Mitternacht....
Mit Hilde, meiner Zimmergenossin,
geht es nach dem Frühstück durch die Stadt. Es ist heiß, aber
erträglich. Zunächst laufen wir an einer vierspurigen Stadtstrasse entlang, es ist ziemlich viel Verkehr. Wir suchen ein
Einkaufszentrum, was uns empfohlen wurde.
Das EKZ ist leider ein Reinfall, eine alte Kiste, so wie man sie in in allen möglichen Ecken der Welt findet.
In 5 Minuten sind wir durch und nehmen uns ein Taxi zum
Creek, einem Meeresarm, der in die Stadt führt und an dem sich so
eine Art Zentrum befindet.
Zunächst haben wir den Eindruck, der
Taxifahrer macht eine ausgedehnte Spazierfahrt mit uns, aber man
kann dann sehen, dass er wegen diverser Einbahnstrassen gar nicht
anders kann.
Es gibt da einen Basar, den ich aber auch nicht so berauschend finde. Ein T-Shirt Stand nach dem anderen, alles sehr touristenmäßig aufgemacht. Man sieht einheimische Verkäufer .... denkste ... das sind natürlich Gastarbeiter mit arabischem Aussehen... also keine Einheimischen.
Es gibt da einen Basar, den ich aber auch nicht so berauschend finde. Ein T-Shirt Stand nach dem anderen, alles sehr touristenmäßig aufgemacht. Man sieht einheimische Verkäufer .... denkste ... das sind natürlich Gastarbeiter mit arabischem Aussehen... also keine Einheimischen.
Es soll etwa 5 Millionen Einwohner in
Dubai geben, 8% davon Einheimische, der Rest Gastarbeiter...
Der Verdienst sei gut. Familienangehörige dürfen nicht nachgeholt werden. Gibt es ein Problem, würden sie sofort abgeschoben.
Dubai ist das zweitreichste Emirat. Abu Dhabi das reichste. Einheimische rühren keinen Finger, lehnen körperliche Arbeit ab, wird uns gesagt.
Es sei alles o.k. hier, Frauen seien frei, könnten auch unverschleiert gehen, bloß: wo sind sie ????
Der Verdienst sei gut. Familienangehörige dürfen nicht nachgeholt werden. Gibt es ein Problem, würden sie sofort abgeschoben.
Dubai ist das zweitreichste Emirat. Abu Dhabi das reichste. Einheimische rühren keinen Finger, lehnen körperliche Arbeit ab, wird uns gesagt.
Es sei alles o.k. hier, Frauen seien frei, könnten auch unverschleiert gehen, bloß: wo sind sie ????
Ich entdecke auf dem Basar 3 Frauen, die bunte
Kleider anhaben und ein verhülltes Gesicht, es könnten Beduinenfrauen sein, sie verdrücken sich ganz schnell in eine Gasse.
Ansonsten sieht man jede Menge
Touristen in möglichem und unmöglichem Outfit.
Mal ist es ein bienenschwarmartiger Überfall- dann ist gerade ein Kreuzfahrtschiff entladen worden-, mal tröpfelt der Touristenstrom.
Mal ist es ein bienenschwarmartiger Überfall- dann ist gerade ein Kreuzfahrtschiff entladen worden-, mal tröpfelt der Touristenstrom.
Die Decke im Basar ist architektonisch interessant
gestaltet, um eine gute Lüftung und ein angenehmes Klima dort herzustellen.
In der Seitengasse, in der die 3 Frauen
verschwinden entdecke ich sogenannte Windtürme an den Häusern,
interessante Konstruktionen, ebenfalls zur Kühlung der Häuser
verwendet.
Wir entschließen uns zu einer Fahrt mit einem Dhow über den Creek, denken da noch , dass das so eine Art Geheimtip sei....
Wir nehmen Platz in einem einfachen Holzboot, auf das etwa 20 Leute passen, Rücken an Rücken. Kassiert wird an Bord, teuer ist es nicht, aber die kleinen Münzen sind immer schnell weg.
Auf den Booten fährt ab und zu auch
eine Frau mit, ich nehme an, dass diese Art von Transport eher den
Hausangestellten vorbehalten ist.
Auf der anderen Seite werden wir von
einem großen Schuhstand empfangen, an dem wir alle möglichen großen
und kleinen, bunten, spitzen Schläppchen und Schuhen in arabisch
anmutendem Design kaufen könnten.
Nach einem Gang etwa 300 Meter in beide
Richtungen entschließen wir uns zur Rückfahrt. Auf der einen Seite
gibt es überhaupt nichts Besonderes zu sehen, auf der anderen Seite
schon. Da werden Lastkähne beladen, die schon in die Jahre gekommen
waren. Ein paar magere Männer schleppen alle möglichen Waren in
Säcken über Leitern an Bord. Die Dickeren kennen sich im
Kommandieren aus. Ein jüngerer Mann erholt sich gerade, indem er in einem alten Sessel liegt und versunken in einem Heft blättert, er
hat aber auch keine staubverkrustete , flatternde Kleidung an...
Wieder auf der anderen Seite angekommen
haben wir einen Supermarkt aufgesucht, um etwas gegen den nun stärker
werdenden Durst zu tun.
Ich habe mir gleich ein Pfund kleiner
iranischer getrockneter Feigen gekauft, weil ich sie liebe und man sie
in guter Qualität in Deutschland selten sieht. Sie haben dann gerade
eben bis zum Urlaubsende gereicht....
Es gab jede Menge Nüsse in
verschiedenen Qualitäten und diverse Trockenfrüchte, ich hätte mir einen ganzen Koffer voll mitnehmen wollen...
Gestärkt treten wir den Rückzug an ,
eilen durch den Basar und gelangen auf einen freien Platz, von dem
man noch einmal einen guten Blick auf die Häuser mit den Windtürmen
hat. Der Platz ist extrem staubig, ein paar Arbeiter hängen auf
hölzernen Pritschen herum um scheinen eine Siesta zu halten. Ein
paar Autos parken neben den Männern , und hier sehe ich den einzigen
Smart auf der ganzen Reise.
Ein mit Mosaiken geschmücktes
Gebäude sieht aus wie eine Moschee, ist aber eine Bank. Die Moschee
gegenüber ist schlicht. Es kommen schwarz verhüllte Frauen heraus,
eine hat das Gesicht frei, die andere nur einen schmalen Sehschlitz.
Das scheinen einheimische Frauen zu sein. Wenn ich von nun an
mitzählen würde, so käme ich am Ende der Reise wahrscheinlich
nicht auf 100 einheimische Frauen, die ich gesehen habe, abgesehen
von den schwarzen Schwärmen auf den Flughäfen.
Wir kommen dann zum Museum, kehren
wieder an unseren Ausgangspunkt zurück und nehmen ein Taxi ins
Hotel.
Am Nachmittag machen wir eine
Stadtrundfahrt mit Gruppe und Reiseleiter. Es ist ein Jordanier mit
etwas längerem , nach hinten gekämmten Haar. Er ist nett, spricht
gut deutsch und erzählt viel.
Wir kriegen jede Menge Hochhäuser zu
sehen, auch das Burj Chalifa, das derzeit höchste Gebäude der Welt.
Die Finanzkrise kam dazwischen und ein paar Meter wurden
eingespart... aber man ist ja pfiffig... es kann aufgestockt werden.. .
The Palm Joumeirah ist eine der
diversen Anlagen, die palmenartig in das Meer hineingebaut werden.
Wenn man mit dem Bus hindurch fährt, bekommt man keine richtige
Vorstellung. Auf Luftbildern hingegen kann man den ganzen Wahnsinn
sehen.
Die Atlantis Hotelanlage (auf dem Foto von der Landseite aus dem Bus heraus aufgenommen ) kriegen wir
etwa 15 Minuten von hinten... also vom Wasser aus... zu sehen, können
Fotografieren und uns was Schönes denken.
Danach sollen wir schöne Fotos vom Burj Al Arab machen, dem Hotel, was wie ein riesengroßes Segelboot aussieht. Während der Stadtrundfahrt konnte ich es einige Male aus dem Bus heraus im Schnellschuß aufnehmen.
Aber nun fahren wir ja ganz nah ran... zum Strand. Die Aufnahmen im Gegenlicht, bei praller Mittagssonne, lassen immerhin erkennen, was ich fotografiert habe.....
Am Abend geht es auf den Gold-Soukh. Hilde kauft sich Ohrringe, mich macht die Pracht nicht an, ich bin kein Shopping- Typ....
Es sind wieder nur Touristen unterwegs. Mit dem Verkäufer, bei dem Hilde kauft, macht unser Reiseleiter, bevor er uns den Laden empfiehlt, ein (denkt er ) heimliches Zeichen am Fenster. Danach geht es rein in den Shop, und er hofft auf gute Geschäfte, weil er seine Prozente bekommt. Das ist ja überall das gleiche Spiel.
Vorher schnuppern wir auf dem Gewürzmarkt.
Es werden uns in dem Basar, in dem
wir am Morgen schon waren, die Gewürze erklärt, wir dürfen Honig
probieren, und einige von uns kaufen etwas.
Nach dem Gewürzmarkt können wir noch einen Blick auf die schöne Moschee im Abendlicht werfen, bevor das Museum besucht wird, das im historischen Al -Fahidi Fort untergebracht ist.
Am Abend fahren wir wieder an den Creek, dort geht es auf eine große hölzerne Dhow, die zum schwimmenden Restaurant umgebaut ist .
Begrüßung findet wie noch oft auf der Reise
mit einem Saftgetränk und frischen Datteln.
Wir werden nach unten geleitet, nehmen
an einem langen Tisch Platz und nehmen das Weihnachtsmenü in
Buffetform zu uns.
Dass Weihnachten ist, wird von unserem Reiseveranstalter
nicht erwähnt, aber Hilde hat rührend vorgesorgt, wünscht
jedem einzeln ein Frohes Fest und verteilt kleine Marzipanbrote. Eine
nette Geste finde ich, in Anbetracht der Einfallslosigkeit vom Veranstalter.
Nach Beendigung der Schlacht am Buffet begebe ich mich nach oben, da sitzen andere Gruppen zu Tisch. Es ist dort oben wesentlich schöner und vor allem stimmungsvoller, sodass ich den weiteren Abend stehend an der Reling verbringe.
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