Dienstag, 26. Februar 2013

9. Tag 31.12.11 Nizwa, Wüste, Sur und Sylvester

9. Tag

Heute haben wir eine lange Tour vor uns, insgesamt etwa 420 km. Es geht nach Sur, und dort werden wir das alte Jahr verabschieden.
Morgens stelle ich zu meinem Erschrecken fest, dass ich mir einen Mundsoor eingehandelt habe, wohl durch die Cortisontabletten, die ich noch einnehmen muss.... Der Reiseleiter zeigt mir eine Apotheke und nachdem ich mit Händen und Füßen erklärt habe, was ich brauche, bekomme ich zwar mit Mühe und Not das gewünschte Medikament, aber nur die Kinderausgabe (Suspension....) und nur ein kleines Fläschchen... von nun an heißt es also: Achtung Apotheke... 1x Anhalten bitte.... Wenn das Zeug noch schmecken würde, aber es ist ekelhaft süß...
Aber nun zu den schöneren Erlebnissen des Tages...

Zuerstgeht es  durch flache Steinwüste, am Horizont sind immer Berge zu sehen, die aber nicht näher kommen. Auf einmal sind sie dann doch da, und kurz darauf hat man sie schon passiert, und es kommt wieder die flache Steinwüste. Dort gedeihen  Akazienbäume, Sträucher, kleines Gestrüpp und ein bisschen hartes Gras in Büschelform. Die Berge wirken oft wie massive Haufen aus Stein, manche sind aber auch mit Geröll und Steinen bedeckt. Trotz einer gewissen Monotonie finde ich die Landschaften faszinierend.
 Dann tauchen am Horizont die ersten Sanddünen der Wüste namens Wahiba Sands auf. An einer Servicestation wird die Hälfte der Luft von den Reifen abgelassen. Ein kleiner indischer Junge macht das...  also der arbeitet... und die faulen Männer jeden Alters lungern herum, geben die Kommandos und scheuchen ihn....



Nun geht es in die Sandwüste. Zuerst muss gestoppt werden, weil wir zuschauen sollen, wie ein Kamel mit einem Wasserschlauch bespritzt wird. Das Wasser kommt aus einem Tank von einem Lkw, das Kamel soll offenbar verkauft werden und wird dazu fein herausgeputzt.




Unsere Fahrer wollen uns dann natürlich auch was bieten und sich dabei gegenseitig übertrumpfen. Sie fahren mit uns 3x die Dünen hoch und wieder runter. Es ist tatsächlich ganz schön steil. Unser Fahrer, der durch seine Aggressivität aus dem Rahmen fällt, bleibt stecken und blamiert sich ein bißchen vor seinen Kollegen... das ist ihm sichtlich peinlich...
Hilde gibt gute Ratschläge, die aber keinen interessieren.
Einsam sind wir nicht und verlaufen können wir uns auch nicht. Wenn wir zurückblicken, sehen wir die Häuser des Ortes, wo uns die Luft abgelassen wurde. Kurz darauf treffen wir die 6 Jeeps von Studiosus , ein paar Spaziergänger (Touristen unterwegs) und nicht zu vergessen: Radfahrer....
So hat halt jeder sein Hobby...


Wir fahren weiter durch den Sand und es gibt etwa 5 kurze Fotstops. Das alles spielt sich in der sengenden Mittagshitze ab, ca 11 bis 12 Uhr, es gibt keine Schatten und entsprechen flach wirkt der Sand auf den Fotos. Mit Mühe kriege ich den Fahrer dazu, dass er mal bei einem Akazienbaum hält, damit man den mit aufs Foto nehmen kann. Beim nächsten Stop an einem schönen Baum dann wird so angehalten, dass alle Bäume mit Müll frei bleiben und unter den einzigen schönen Baum fährt er mit dem Auto, um es da zu parken...... na ja, so ist es eben.
Der Sand ist gelblich, bräunlich und etwas rötlich, offenbar unterschiedliche Gewichte der verschiedenen Körner, da er sich auch gerne zweifarbig in den schönsten Mustern anordnet.





Und schon ist der Wüstenspaß vorbei. Es geht zurück zum Luftaufpumpen und zum Mittagessen. Das Essen schmeckt gut. Es gibt.... wie fast immer... Fisch (Hammour ), aber wenn er gut zubereitet ist, ist das ja wunderbar.


                                           Nun bewegen wir uns auf ein großes Wadi zu.



Die Autos werden abgestellt und wir laufen an einem Wasserkanal , vorbei an Terassenfelder bis in das Wadi Bani Khalid hinein.





Unterwegs treffen wir auf einen alten Mann, er ist mit 2 etwa 8 Jahre alten Jungs unterwegs, die schneiden das harte Gras für ihn und tun es in ein von ihm bereit gelegtes Tuch. Ich nehme an, dass er es den Tieren verfüttern wird, und selbst ist er zu schwach auf den Beinen um es zu schneiden. Die Kinder werden hier an allen Ecken und Enden gebraucht, nicht wie bei uns, wo sie meistens in ihren kleinen Kinderzimmerburgen sitzen dürfen.

Dann haben wir ein wenig Freizeit, um auf den kleinen See zu schauen, in dem man auch baden könnte. Die Wassertemperatur beträgt 28 Grad. Nach einer Stunde geht es weiter. Wir haben noch 120 km bis Sur.

 Ankunft in Sur kurz vor 18 Uhr Die Sylvesterparty geht um 20 Uhr los.
Es wird  ziemlich das langweiligste Sylverter, das ich je erlebt habe.
Im Hotel haben sie sich große Mühe gegeben. Der gesamte Aupßenbereich um einen Pool ist mit Stühlen und Tischen zugestellt und rundherum gibt es diverse Spezialitäten.
Man kann die Herkunft der vielen Gastarbeiterköche erahnen... es gibt vor allem sehr leckeres indisches Essen und Spezialitäten aus Sri Lanka. Die Arabische Kochecke ist nur ganz klein,
der Nachtisch dafür wie immer süß und üppig..... sehr verführerisch....
Auf einer Bühne soll eine große Show stattfinden, so jedenfalls haben wir es uns auf Grund der Ankündigung auf großen Plakaten eingebildet.
 Der Showmaster kommentiert irgendwelches lautes Musikgedudel vom Band, 2 Damen in einer Art Ballkeid... merkwürdigerweise dürfen die das, obwohl auch hier am Tisch einige voll verschleierte Frauen sitzen... ganz verstehen kann ich die Kleidervorschriften nicht.
Jedenfalls bewegen sich die 2 jungen Frauen zwischendurch mal etwas zu der Musik. Hauptattraktion sind aber die ganzen Kinder, von ca. 3-10 Jahren, die sich auf der Bühne austoben, sehr zur Begeisterung ihrer Eltern. Wenn man davon ausgeht, dass dies ja ein Fest überwiegend für die Gastarbeiter ist und ein paar wenige Touris, dann bekommt das ja ein anders Bild, es sind eben mal wieder die Erwartungen, die falsch waren.
Am Nebentisch feiert Studiosus schon um 23 Uhr das neue Jahr mit gespendeten Sekt vom Reiseveranstalter.... damit sie schneller ins Bett können und am nächsten Tag früher raus...
 Bei uns wird es Mitternacht und bescheidener, nämlich ohne spendierten Sekt oder gute Wünsche unseres Veranstalters.... aber das hatte man ja schon nach den dürftigen Weihnachtsgrüßen nicht anders erwartet.....
Danach sind alle schnell nach oben in die Zimmer verschwunden, denn schließlich geht es ja am frühen Morgen weiter.
Und eins muss gesagt werden: geschmeckt hat es vorzüglich.






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